DE:Directed Editing Policy/DWG draft v1

Anmerkung der Übersetzung

Diese Übersetzung verwendet die männliche Form, gemeint sind jedoch alle Geschlechter.

Die OSMF-Richtlinie für weisungsgebundenes Bearbeiten

OpenStreetMap ist ein Projekt, das von seiner Community angetrieben wird. Während es ursprünglich von einzelnen, selbstständigen Mappern unterstützt worden war, hat das andauernde Wachstum und die gestiegene Popularität organisierte Mappingaktivitäten hervorgebracht. Diese haben sich nicht nur in Form von Unternehmen herauskristallisiert, die mit bezahlte Mappingteams OSM in bestimmten Regionen oder für bestimmte Anwendungsfälle verbessern, sondern auch in Form unbezahlter Gruppen wie Schulklassen, die angewiesen werden, in OSM zu mappen.

Organisierte Mappingaktivitäten sind ein integraler Bestandteil der Bearbeitungs-Aktivitäten in OSM und können - wenn gewissenhaft durchgeführt - dazu beitragen, OpenStreetMap zu verbessern und besser bekannt zu machen.

Um eine gute Kommunikation und Chancengleichheit zwischen einzelnen, unabhängigen Communitymitgliedern und organisierten Mappinggruppen zu erhalten, hat die OSM Foundation die folgende Richtlinie entworfen.

Mit dem Begriff "Beiträge" ist in dieser Richtlinie hauptsächlich das Bearbeiten der Karten gemeint, es kann aber auch auf das Bearbeiten des Wikis oder andere Aspekte des Mitwirkens bei OpenStreetMap angewendet werden.

Die Begriffe "müssen", "sollen" und "können" werden in diesem Text gemäß RFC 2119 verwendet. Wir verwenden außerdem den Begriff "ermutigen", um Vorschläge zu unterbreiten, wie Organisationen mustergültige Akteuere der OSM-Community werden können.

Wer ist betroffen?

Diese Richtlinie gilt, sobald

a) von jemandem durch einem Dritten gefordert wird wird, OpenStreetMap zu bearbeiten und/oder

b) jemand von einem Dritten angewiesen wird, was und wie er genau zu OpenStreetMap beizutragen hat.

Anmerkung: In vielen Fällen folgt das eine dem anderen. Wenn jemand gezwungen wird, OpenStreetMap zu bearbeiten, z.B. im Rahmen seines Arbeitsverhältnisses oder weil derjenige zu einer Schulklasse gehört, wird demjenigen üblicherweise mitgeteilt, was er zu bearbeiten hat. Trotzdem kann es Fälle geben, in denen man zum Mappen gezwungen wird, aber nicht genau gesagt bekommt, was zu bearbeiten ist (eine sehr liberale Schulklasse), oder jemand nicht gezwungen wird, zu mappen, aber genau gesagt bekommt, was zu mappen ist (ein Neuling auf einer Mappingveranstaltung).

Falls Sie nicht sicher sind, ob (b) für Sie in einer bestimmten Situation gilt, stellen Sie die Frage nach der Verantwortung: Trägt der Veranstalter die Verantwortung für das, was gemappt wird, oder trägt sie der Teilnehmer? Es kann sein, dass auf ein- und derselben Mappingveranstaltung Leute anwesend sein können, die Anweisungen bekommen, und solche, die keine bekommen. Das ist so beabsichtigt.

Ein "Leiter" ist im folgenden Text ein allgemeiner Begriff, den wir für eine Person oder Gruppe verwenden, der/die jemand zwingt, OpenStreetMap zu bearbeiten, und/oder diesen Anweisungen gibt. Die Person, die zum Bearbeiten gezwungen wird und/oder Anweisungen erhält und zu OpenStreetMap beiträgt, wird "Weisungebundener" genannt.

Es ist möglich, dass selbstständige Mapper ihr Mapping als Dienstleistung mit kommerziellen Absichten vermarkten, wie z.B. Suchmaschinenoptimierungsfirmen oder Marken-Manager; diese sind dann gleichzeitig Leiter und Weisungsgebundener.

Beispiel: Ein "Weisungsgeber" könnte das Unternehmen sein, das den Mapper beschäftigt, oder ein Lehrer oder Dozent, der eine Klasse oder einen Kurs unterrichtet, oder jemand, der eine Mappingveranstaltung organisiert. Die Weisungsempfänger können angestellte Mapper, Studierende oder Teilnehmer einer Mappingveranstaltung sein. Falls jemand einen Selbstständigen, der mit OSM Erfahrung hat, dafür bezahlt, etwas in OSM einzutragen, ist der Selbstständige gleichzeitig Weisungsgeber und Weisungsempfänger.

A. Pflichten des Weisungsgebers

1. Sie müssen für Ihre jeweilige konkrete Aktivität eine Wiki-Seite mit dem Namen Directed_Editing/Activities/<Name Ihrer Aktivität> anlegen oder anlegen lassen und die Seite in die Liste auf der Seite Directed_Editing/Acitivities eintragen. (Eine Beispielseite ist hier zu finden: TBD) Diese Seite muss soweit spezifizierbar wahrheitsgemäß Folgendes beschreiben:

• das Ziel der Aktivität und erklären, warum das Ziel verfolgt wird,
• der Zeitrahmen der Aktivität,
• jegliche ungewöhnlichen Werkzeuge und Datenquellen,
• die ausführende Organisation,
• eine Möglichkeit, den Weisungsgeber zu kontaktieren (siehe dazu den Abschnitt "Kommunikation" weiter unten),
• ein eindeutiger Hashtag (um ihn im "hashtag"-Feld von Änderungssätzen oder in einer anderen Form zur Tagging von Änderungssätzen zu verwenden), [um die Beiträge] zu finden und
• die mitwirkenden Benutzer.

Falls die Organisation mehrere Aktivitäten hat, können Sie eine Seite für Organisation anlegen, die die gemeinsamen Teile auflistet, und von jeder einzelnen Aktivitätsseite aus auf diese verlinken.

Hinweis: Diese ist eine sich entwickelnde Richtlinie. Es mag nicht einfach sein, alle Anforderungen zu erfüllen. Falls beispielsweise eine Hochschule der Weisungsgeber ist und der Weisungsempfänger ein Angestellter ist, der aufgefordert wird, "einen halben Tag pro Woche darauf zu verwenden, OSM zu verbessern". Was ist hier der Zeitrahmen und was ist das Ziel? In solchen Fällen wird von Ihnen erwartet und es ist dann ausreichend, dass Sie sich bemühen, die Anforderungen zu erfüllen.

2. Sie sind dazu ermutigt, Folgendes auf dieser Wikiseite zu ergänzen:

• falls sie den Erfolg oder die Leistung der Mitwirkenden in irgendeiner Art und Weise messen, eine Beschreibung der verwendeten Metriken;
• falls sie Schulungsmaterialien oder schriftliche Anleitungen für die Teilnehmenden verwenden, eine Kopie dieser Materialien oder Link zu diesen;
• nach Abschluss der Aktivität eine Beschreibung der Ergebnisse; und
• Links, die die Community zu den unüblichen Werkzeugen und Datenquellen führen, die Sie einsetzen.

3. Sie sollten, nachdem Sie die Wikiseite angelegt haben und bevor Sie mit der Aktivität beginnen, die betroffenen OSM-Communitys mittels einen geeignete Beitrag auf der allgemeinen Mailingliste Talk oder, falls Ihre Aktivität auf ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Region beschränkt ist, auf der regionalen Mailingliste oder dem Kommunikationskanal, den die Community verwendet, informieren, ihr angemessen viel Zeit zur Diskussion einräumen und die Verbesserungsvorschläge der Community sorgfältig abwägen.

Hinweis: Die empfohlene Dauer einer Diskussion sollte 14 Tage nicht unterschreiten.

Hinweis: Zur Klarstellung: Eine explizite Erlaubnis der Community ist nicht erforderlich. Das Ignorieren berechtigter Kritik und das unbeirrte Fortfahren oder Dinge in der Diskussion mit der Community nicht zu erwähnen, die sich nachher als kontroverse Beiträge herausstellen, kann jedoch dazu führen, dass die Aktivität unterbunden wird.

4. Sie müssen sicherstellen, dass sämtliche Mitwirkenden, die Sie anleiten, eine Einweisung in dem Maße erhalten haben, das für die erfolgreiche Durchführung der Arbeit in Übereinstimmung mit den unten stehenden Regeln erforderlich ist – entweder durch Bereitstellung von Schulungsmaterialien zum Selbststudium oder durch durch die Auswahl der Teilnehmer [im Vorfeld], die die nötigen Kenntnisse haben. Sie müssen diesen Teilnehmern, dass Sie der Leiter sind und die "Pflichten des Weisungsempfängers" (wie im folgenden Abschnitt beschrieben) für sie gelten.

5. Falls Sie eine Aktivität betreiben, die neue Mapper zu OSM bringt, sollten Sie Kapazitäten für eine "Aufräumaktion nach der Veranstaltung" einplanen, im Rahmen derer Sie erfahrene Personen anweisen, eventuelle entstandene Schäden zu beseitigen.

Hinweis: "Kapazitäten" kann das Einsetzen erfahrener Kräfte oder die Unterstützungszusage der örtlichen Community bedeuten; das heißt schlicht und einfach, dass sie nicht 100 Studierende ohne Beaufsichtigung auf eine Stadt loslassen, ohne sich darüber Gedanken gemacht zu haben, was zu tun ist, wenn es schief läuft.

6. Sie müssen zeitnah und gewissenhaft auf Anfragen antworten, die andere Mapper Ihnen in guten Absichten über den Kommunikationskanal, den Sie auf ihrer Projektseite angegeben haben, an Sie richten oder von Ihren Weisungsempfängern zu Ihnen hochgereicht werden.

Hinweis: "Zeitnah" heißt, dass Sie innerhalb von 24 Stunden antworten, während die Aktivität noch läuft. "Gewissenhaft" bedeutet, dass Ihre Antwort die Fragen tatsächlich beantworten sollte und nicht nur "Vielen Dank" lauten sollte.

B. Pflichten des Weisungsempfängers

1. Sie müssen sicherstellen, dass Mapper, die Ihre Bearbeitungen sehen, erkennen können, dass sie Teil einer organisierten Mappingaktivität sind, indem Sie auf der Benutzerprofileseite eines gesonderten Benutzerkontos, das Sie als Weisungsempfänger verwenden, auf die Wiki-Seite Directed_Editing/Acitvities/Name_der_Aktivität verweisen (wie in A.1 beschrieben) oder indem Sie im Feld "hashtags" (oder einer anderen Art und Weise des Taggens von Änderungssätzen) verwenden.

Falls Ihr Bezug zu einem Weisungsgeber von längerer Dauer ist (z.B. wenn Sie ein Angestellter sind), sollten Sie Ihre Benutzerprofilseite verwenden; falls Ihr Bezug von vorübergehender Natur ist (z.B. eine Mappingveranstaltung), sollten Sie einen Link im "hashtag"-Feld des Änderungssatzes setzen oder eine andere Form des Änderungssatz-Taggings verwenden.

2. Sie müssen sich darum bemühen, die Erwartungen der Community bzgl. guter fachlicher Mappingpraxis zu erfüllen, wie sie beispielsweise auf den Wiki-Seiten Good_practice ausgedrückt ist. Insbesondere sind aussagekräftige Änderungssatzkommentare ein wichtiger Teil guter fachlicher Mappingpraxis.

Hinweis: Ein neuer Hobby-Mapper macht anfangs meist viele Fehler, bevor er ein guter Mapper wird. Es ist davon auszugehen, dass Ihre ersten Schritte genausowenig fehlerfrei verlaufen, und das ist auch so in Ordnung. Dennoch, wird die Community etwas mehr von Ihnen erwarten als von einem Neuling, der allein zu OSM gefunden hat, erwarten, weil Sie sich an Ihren Weisungsgeber wenden können und sich von ihm die Dinge erklären lassen können.

3. Sie dürfen keine Versuche unternehmen, ihre Aktivitäten zu verschleiern oder zu erschweren, diese nachzuvollziehen, beispielsweise durch die Verwendung vieler verschiedener Benutzerkonten oder irreführender Änderungssatzkommentare.

Hinweis: Andere unerwünschten Verhaltensweisen, die der Transparenz schaden, sind beispielsweise die Verwendung irreführender Benutzernamen, das häufige Ändern Ihres Benutzernamens, das Beitragen durch sehr große oder sehr kleine Änderungssätze, Unehrlichkeit in Diskussionen oder falsche Quellenangaben. All das mag versehentlich passieren, ist aber inakzeptabel, wenn es absichtlich geschieht.

4. Sie müssen zeitnah und gewissenhaft auf Kommunikationsversuche anderer Mapper antworten, die diese mittels Änderungssatzkommentaren oder Direktnachrichten (oder E-Mail, falls Sie eine E-Mail-Adresse angegeben haben) unternommen haben. Falls Sie nicht antworten können, müssen Sie die Angelegenheit an Ihren Weisungsgeber weiterleiten.

Hinweis: "Zeitnah" heißt, dass Sie jegliche neuen Nachrichten beantworten sollten, bevor Sie einen neuen Änderungssatz anfangen, außer es handelt sich dabei um eine unangemessene Beeinträchtigung Ihrer Produktivität. In solch einem Fall können Sie einen Zeitraum während des Tages dafür reservieren, Nachrichten zu beantworten. "Gewissenhaft" heißt, dass Ihre Antwort die Fragen tatsächlich beantworten sollte und nicht einfach nur "Vielen Dank" lauten sollte.

Kommunikation

Sämtliche Mapping-bezogene Kommunikation (sowohl durch Weisungsgeber als auch durch Weisungsempfänger) soll Kommunikationskanäle verwenden, die

• offen (keine anderere Registrierung als eine bei OpenStreetMap erforderlich) und
• öffentlich sind sowie
• archiviert werden.

Diskussionen im OpenStreetMap-Forum, auf Mailinglisten, im Wiki oder mittels Änderungssatzkommentaren erfüllen typischerweise all diese Anforderungen. Persönliche Nachrichten (z.B. OpenStreetMap-Direktnachrichten oder E-Mail) können verwendet werden, sollten aber eine Ausnahme bleiben; Sie sollten insbesondere nicht versuchen, eine Diskussion von einem öffentlichen Diskussionkanal in einen nicht öffentlichen zu „ziehen“, sofern es sich nicht um eine persönliche Angelegenheit handelt.

Verstöße

Verstöße gegen diese Richtlinie können zum Rückgängigmachen der Änderungen oder einer Meldung an die Data Working Group führen. In schweren Fällen sowie im Wiederholungsfall kann eine Organisation von der Mitwirkung bei OpenStreetMap ausgeschlossen werden.