DE:Mapping Tipps und Tricks
Auf dieser Seite tragen erfahrene OSMler Tipps und Tricks zu verschiedenen Kartografier-Techniken zusammen. Ausführlichere Informationen zu den Techniken findest du im Hauptartikel Kartografierungstechniken.
Überprüfe vor dem Kartografieren den Batterie- und Speicherstatus
Prüfe immer die Batterien und den Speicher deines GPS-Geräts und deiner Kamera bevor du das Haus verlässt.
Wenn du später Bilder in OSM integrieren willst, geht das einfacher, wenn Datum und Uhrzeit der Kamera korrekt sind.
Stelle sicher, dass sich die Speicherkarte an ihrem Platz befindet. Was hast du zuletzt mit der Karte gemacht? Du hast sie herausgenommen, um die Daten auf den Computer zu übertragen. Wäre es nicht sehr ärgerlich, wenn du erst unterwegs feststellst, dass sie noch im Kartenlesegerät steckt? Schaue also vorher noch einmal in den Kartenschacht. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, das Kabel für die Verbindung von Kamera und Laptop mitzunehmen, um während des Kartografierens Bilder zu übertragen und freien Speicherplatz zu schaffen.
Falls du die Daten mit einem Laptop aufzeichnest, kann es sinnvoll sein, den Bildschirmschoner auszustellen oder die Aktivierungszeit zu erhöhen. So kannst du dir zwischendurch einen Überblick verschaffen, was du bereits kartografiert hast, auch wenn du die Tastatur oder das Touchpad während der Fahrt nicht berühren kannst.
Hast du Kinder? Sie lieben Digitalkameras. Nach 35 verschwommenen Bildern vom Hund und 5 Videos vom Boden und dem herumlaufenden Hund ist die Speicherkapazität erschöpft und die gerade erst aufgeladene Batterie schnell wieder leer.
Speichere Wegpunkte in einem Intervall von einer Sekunde
Für die besten Ergebnisse in städtischen Regionen solltest du die Wegpunkte (auch Trackpoints oder Waypoints) stets in einem Intervall von einer Sekunde speichern.
Bewege dich nicht, bis du eine Positionsbestimmung bekommst
Für ein optimales Ergebnis bewege dich nicht, bevor dein GPS-Gerät eine dreidimensionale Positionsbestimmung (3D Fix) bekommt. Viele GPS-Empfänger benötigen dafür viel längere Zeit, wenn du dich bewegst, und produzieren bis dahin chaotische Ergebnisse. Bleibe also stehen und warte bis das GPS-Gerät mitteilt, dass es eine gute Positionsbestimmung empfangen hat. Selbst danach ist es unter Umständen ratsam, weitere 30 Sekunden zu warten bis sich die Lage stabilisiert hat.
Biege immer rechts ab
Immer rechtsherum zu fahren ist eine gute Möglichkeit verschachtelte Wohngebiete per Fahrrad zu kartografieren. In einem Land mit Linksverkehr würde man entsprechend immer linksherum fahren. Auf diese Weise ist es einfacher die schwer zu erfassenden kleinen Seitenstraßen zu erwischen. Außerdem erspart man sich, beim Abbiegen den entgegenkommenden Verkehr zu schneiden, was gefährlich und zeitaufwändig sein kann. Typischerweise würde man so auf dem Hinweg alle Nebenstraßen auf der einen Seite der Hauptstraße und auf dem Rückweg die auf der anderen Seite abdecken.
Wenn du an einer Straße ankommst, die du bereits kartografiert hast, kehrst du einfach um. Wenn du eine Abzweigung erreichst, an der du schon einmal warst, fahre in die nächste rechts abgehende Straße, die du noch nicht besucht hast. Das bedeutet, dass du geradeaus fährst, wenn du nicht rechts abbiegen kannst, weil du den Weg bereits kartografiert hast. Falls du auch nicht geradeaus fahren kannst, biege links ab. Die letzte Möglichkeit ist natürlich einfach umzukehren.
Unterteile das Gebiet
Fahre im Auto zunächst alle Hauptstraßen ab, um ein großes Gebiet oder eine ganze Stadt zu kartografieren. Im Ergebnis teilst du die Stadt damit in große Stücke. Dann suchst du dir kleine Stücke für kurze oder größere für längere Kartografier-Ausflüge. Die bereits abgedeckten Hauptstraßen stellen deine Grenzen dar. Innerhalb dieser solltest du den Biege-immer-rechts-ab-Tipp befolgen.
Nimm beim Kartografieren per Auto immer einen Beifahrer mit
Der Fahrer ist ausschließlich Fahrer. Ein Beifahrer sollte Notizen zu Straßennamen machen, Wegpunkte markieren und dem Fahrer mit Hilfe des GPS-Geräts sagen, welche Straßen bereits erledigt sind.
Oftmals befinden sich Postkästen in der Nähe von Straßenschildern
Beispielsweise in Großbritannien kannst du häufig zwei Fliegen mit einer Klappe erledigen, indem du ein Straßenschild und einen Postkasten zusammen auf einem Foto abbildest. Wenn du Glück hast, gibt es vielleicht auch noch ein Telefonhäuschen. Vergiss nicht diese Dinge auf der Karte mit dem entsprechenden amenity-Tag zu markieren.
Bearbeite die gesammelten Daten möglichst schnell nach dem Kartografieren
Du solltest die Straßen und andere Daten so schnell wie möglich eingeben, nachdem du das Gebiet während des Kartografierens gesehen hast. So wirst du dich an weitaus mehr Details erinnern können. Außerdem ist es am besten die Daten für seine eigenen Kartografier-Ergebnisse einzugeben - niemand weiß besser, was du gemacht hast, als du selbst.
Benutze eine Kamera, um deine GPS-Aufzeichnung zu untermauern
- Hauptartikel: DE:Photo mapping
Wenn du eine Digitalkamera hast, benutze sie, um so während des Kartografierens Informationen - insbesondere über Straßenschilder und Sehenswürdigkeiten - festzuhalten. Wenn du die Uhr der Kamera mit der des GPS-Geräts abstimmst, kannst du die Bilder anschließend einfacher mit den GPS-Aufzeichnungen verbinden. Fotografiere die auf dem GPS-Gerät angezeigte Uhrzeit, um über den Zeitstempel des Bildes eine einfache Synchronisation mit den Protokoll des GPS-Geräts vorzunehmen.
Benutze ein Diktiergerät oder ähnliches
- Hauptartikel: DE:Audio mapping
Insbesondere beim Fahrradfahren es kann mühsam sein, sich schriftliche Notizen zu machen. Benutze ein Diktiergerät, die Sprachaufzeichnungsfunktion deines Handys oder ähnliches, um deine Notizen aufzunehmen. Gleichzeitig kannst du Wegpunkte auf deinem GPS-Gerät markieren. Dazu kannst du einfach Sätze wie "Wegpunkt 15 ist der Anfang der Schloßstraße." oder "Wegpunkt 21 ist die Telefonzelle auf der Ostseite der Parkstraße." aufnehmen. Falls die Straßennamen eine ungewöhnliche Schreibweise haben, ist es vielleicht ratsam sie zu buchstabieren. Eine Anleitung, wie man die Aufnahme automatisch mit den GPS-Aufzeichnungen synchronisiert, findest du in dem Artikel JOSM.
Bereite dich darauf vor, ein Gebiet mehrmals zu besuchen
Theoretisch kannst du in ein Gebiet gehen, die GPS-Daten aufzeichnen, alles wichtige notieren, wieder nach Hause gehen, die Daten übertragen und alles ist erledigt. Aber es ist nicht immer so einfach. Es wird immer Details geben, die du vergisst. Bereite dich darauf vor, mindestens zweimal durch jedes Gebiet zu gehen. Stelle beim ersten Mal sicher, dass du die GPS-Daten aller Straßen, der wichtigsten Fußwege usw. bekommst. Schreibe dir die Straßennamen und alle Details auf, die du bekommen kannst. Anschließend übertrage alle diese Daten, drucke dir eine Karte aus und gehe nochmals zurück, um die Karte mit der Realität zu vergleichen.
Tipps zum Kartografieren von Zugstrecken
Stelle sicher, dass du eine Positionsbestimmung hast, bevor du den Zug betrittst. Danach ist die Ephemeride für zwei bis vier Stunden gültig und dein GPS-Empfänger kann innerhalb eines Zehntels einer Millisekunde eine Positionsbestimmung bekommen. Da die Empfangsbedingungen in einem fahrenden Waggon nicht optimal sind, ist das sehr wichtig. Dies ist - wenn auch in geringerem Maße - auch auf der Reise per Bus oder Auto hilfreich.
Normalerweise - zumindest in Finnland - ist es möglich, seine Jacke direkt am Fenster aufzuhängen, so dass der GPS-Gerät den wohl besten Empfang hat (Es sei denn, du kannst auf das Dach kommen ...).
Oft haben Züge in Japan - insbesondere Expresszüge - eine Fensterbank, auf der das Gerät fröhlich Platz nehmen kann. Nur vergiss es nicht im Zug!
Kartografiere möglichst nachts oder früh morgens
Wenn weniger Autos auf den Straßen unterwegs sind, kommst du leichter überall hin, ohne im Verkehr stecken zu bleiben. In manchen Gebieten kann du dann - z. B. um Fotos zu machen oder dich nach Straßenschildern und Sehenswürdigkeiten umzusehen - auch stehen bleiben, ohne jemanden zu stören. Auf jeden Fall solltest du die Abende am Freitag und Samstag vermeiden, weil sich in dieser Zeit besonders viele Unfälle ereignen (dafür gibt es Gründe). Wenn du Fotos mit einer Digitalkamera machst, solltest du anhand einiger Bilder überprüfen, ob das Licht ausreicht. Ich arbeite früh morgens und verlasse das Haus manchmal eine halbe Stunde früher als üblich, um neue Strecken zur Arbeit auszuprobieren und sie dabei gleichzeitig zu kartografieren. Bedenke, dass ein in den frühen Morgenstunden langsam durch die Siedlung fahrendes Auto bei einigen Anwohnern Argwohn erregen kann!
Erhöhe die Genauigkeit der GPS-Daten
Die Genauigkeit von GPS-Daten liegt bei Consumer-Geräten zwischen 1 und 100m. Du kannst Folgendes zu Verbesserung tun: Starte den Empfänger 20 Minuten bevor Du mit der Datenaufzeichnung beginnst. Trage den Empfänger möglichst hoch und nicht in der Hand (Schultergurt am Rucksack), achte auf freie Sicht zum Himmel (nicht über den Empfänger beugen), befestige den Empfänger in der in der Bedienungsanleitung vorgeschriebenen Weise (waagrecht? senkrecht?). Wenn der EGNOS-Sattelit im Süden zu sehen ist, schalte die EGNOS-Fehlerkorrektur ein (sonst nicht). Mach jede Sekunde einen Trackpoint. Miss jeden Weg mehrmals und verwende den Mittelwert. Korrigiere die Form der Linie anhand von Luftbildern und Deiner Beobachtung. Aufzeichnungen im Wald gelingen am besten an trockenen Wintertagen.
Zeichnen der Gebäude aus Luftbildern
Die Technik ist hier [1] detailliert beschrieben.
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Weitere Ergänzungen sind sehr willkommen. Jeder Tipp sollte einen kurzen Absatz umfassen.