DE:User:Peda/2014 OSMF Board Elections Manifesto
Ich bin Peter Barth, bekannt als Peda in OSM. Ich bin 2007 zur OSM-Community gestoßen und habe seither versucht, meinen Beitrag als Mapper und Programmierer zu leisten. Ich bin ein aktives Mitglied der lokalen Community in meiner Heimatstadt (Passau), wo ich verschiedene Mapping-Veranstaltungen mit organisiert und eine Kooperation mit der Stadtverwaltung mit ins Leben gerufen habe, um unsere Daten zu verbessern und ihre Verwendung zu erhöhen.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Passau im Bereich der Bildverarbeitung habe ich keinen beruflichen Bezug zu OSM. Es ist ein Hobbyprojekt für mich, dem ich fast meine ganze Freizeit widme. Dennoch versuche ich, auch Studierendenprojekte und Abschlussarbeiten im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit zu betreuen. Das mache ich vor allem, um OSM bei den Studenten zu bewerben, aber auch um OSM in der Wissenschaft sichtbarer zu machen.
Rolle der OSMF
Die Website der OSMF beschreibt die Foundation als eine nicht gewinnorientierte Organisation, die das Projekt OpenStreetMap unterstützt, es aber es nicht steuert ("supporting, but not controlling"). Mir ist es ein großes Anliegen, dass das auch so bleibt.
OpenStreetMap ist ein Gemeinschaftsprojekt, und angesichts seiner Größe macht es Sinn, eine Organisation wie die OSMF zu haben, die es formell repräsentiert. Die Glaubwürdigkeit einer solchen Vertretung allerdings hängt von einer breiten Mitgliederbasis ab. Meiner Meinung nach ist es daher wichtig, möglichst viele Mitglieder in der OSMF zu haben. Ich würde sogar sagen, dass idealerweise jeder Mapper auch Teil der OSMF sein sollte. Die Foundation könnte, in ihrer Rolle als unterstützende Organisation, nicht nur die Hauptseite betreiben und die SOTM-Konferenz veranstalten, sondern darüber hinaus auch in vielfältiger Weise Initiativen von lokalen Mappern unterstützen, Pressearbeit leisten oder sogar bestimmte Entwicklungen oder Dienste sponsorn. Allerdings wäre ich als OSMF-Vorstandsmitglied strikt gegen bezahlte Mitarbeiter. Weder im Vorstand noch in den Arbeitsgruppen. Sowohl die OSMF als auch OpenStreetMap müssen ein freies und offenes Gemeinschaftsprojekt von Freiwilligen bleiben. Das heißt nicht, dass man nicht Geld mit OSM verdienen können soll – im Gegenteil, das finde ich sogar toll – aber die Gemeinschaft als solche sollte weiterhin von Freiwilligen getragen werden. Ich glaube, dass wir diese Lektion von der Wikimedia Foundation lernen sollten, die wie eine Firma agiert und so Freiwillige abschreckt, weil diese es nicht mehr als "ihr Projekt" ansehen.
Transparenz
Transparenz ist ein wichtiges Thema und jeder Kandidat hat es auf seiner Agenda. Derzeit gibt es dazu auch eine anhaltende Debatte auf den Mailinglisten, wo das Thema ausführlich diskutiert wird. Als Außenstehender weiß ich nicht, warum die bisherigen Transparenz-Ziele in der Vergangenheit nicht erreicht werden konnten und will und kann das auch nicht kommentieren. Wie ich aber oben umrissen habe, sollte aus meiner Sicht die OSMF die Stimme der OpenStreetMap-Community sein. Deshalb sollte *jeder* Mapper Einblick in alle Aspekten der Arbeit der Foundation nehmen dürfen. Mit Ausnahme der Wahrung der Privatsphäre sehe ich nichts, was nicht veröffentlicht werden sollte.
Wenn ich Frederiks Manifest richtig verstehe, wurde ihm als Schriftführer z.B. gesagt, er solle bestimmte Aspekte der Arbeit der Foundation nicht veröffentlichen und er wurde darum gebeten, die Protokolle weniger detailliert zu machen. Es ist zwar wünschenswert, ein gutes Klima im Vorstand zu haben, aber meiner Meinung nach kann das niemals rechtfertigen, Arbeit intransparent zu machen.
Öffentlichkeitsarbeit
Pressearbeit ist wichtig für die öffentliche Wahrnehmung eines Projekts. Das ist ein Bereich, der ausgebaut werden könnte und wo die OSMF helfen könnte.
In der lokalen Mapper-Gruppe, in der ich aktiv bin, haben wir lokalisierte Flyer gedruckt und Werbeartikel bestellt. Wir organisieren häufig Veranstaltungen und kommunizieren diese an die Presse. Wir versuchen auch, regelmäßige Treffen mit den örtlichen Behörden zu veranstalten, was unter anderem zu einem Import aller Adressen in unserer Stadt geführt hat.
Solche Arbeit ist wichtig, und ich glaube auch, dass die OSMF dabei helfen könnte. Ich weiß zwar nicht, was schlussendlich geleistet werden kann (vor allem finanziell), trotzdem, Dinge die mir da einfallen wären z.B.:
- Mapper mit (lokalisierten) Flyern zu versorgen
- Die Herstellung von Fan-Artikeln (T-Shirts, Tassen, ...) zu organisieren
- Örtliche Mappingpartys zu unterstützen
- Hilfe bei der PR leisten
Als Unterstützerorganisation könnte die OSMF auch lokale Konferenzen (SOTM-EU, FOSSGIS), die mit der SOTM vergleichbar sind, auf der Hauptseite präsentieren. Die Initiative für solche Konferenzen muss zwar von den lokalen Mappern ausgehen, aber die Foundation könnte trotzdem Werbung für sie machen. Darüber hinaus könnte die Hauptseite auch die Wikiseiten von Ortsgruppen besser verlinken oder sogar lokale Mapping-Events bewerben (siehe z.B. auch den Ansatz auf openstreetmap.de).
OpenSource/OpenData
Als Unterstützer von offener Software und freien Daten finde ich es unerlässlich für ein Projekt wie OpenStreetMap, sich für freie und offene Werkzeuge einzusetzen und sie vor allem auch selbst zu nutzen – was derzeit leider nicht immer der Fall ist.
Beispielsweise gibt es immer noch Dokumente in der OSMF, die als Google Documents bereitgestellt werden. Das hat sich im letzten Jahr gebessert, aber es gibt immer noch einiges zu tun.
Außerdem sollten freie Daten auch leicht für Nutzer zugänglich sein. Das ist bei unserer Datenbank gewährleistet, aber nicht beim Wiki (bzw. Help). Ich hätte gerne auch von diesen Daten (wieder) regelmäßige Dumps.
Zusammenfassung
Auch angesichts der jüngsten Ereignisse – vor allem dem Rücktritt von Simon – bin ich weiterhin gewillt, für den Vorstand zu kandidieren und wäre glücklich, wenn ich meine Vorhaben zum Wohle des Projekts umsetzen dürfte.
Ich habe mich auch zu weiteren Themen geäußert, im Manifest habe ich aber die für mich wichtigsten Punkte genannt. Zu den anderen Themen finden sich (englische) Antworten auf der Frageseite.