KomSIS
Kommunales Straßen-Informations-System
Das Verfahren KomSIS wurde vom KRZ entwickelt um die Kommunen bei der Erfassung des Straßen-Bestandes zu unterstützen. Anlass ist die bevorstehende Einführung von NKF in NRW.
Für die Eröffnungsbilanz bei der Umstellung auf das NKF muss u.a. der Wert des Straßenbestandes einer Kommune kontiert werden. Der Wert wird u.a. berechnet aus der Fläche und den Eigenschaften Bauart, Material und Zustand. Dazu werden die Straßen in Abschnitte mit gleichen Eigenschaften eingeteilt, für die jeweils die Fläche ermittelt werden muss. Eine genaue Flächenermittlung durch eine exakte Vermessung wäre zu aufwändig. Das wäre dem Zweck nicht angemessen und zeitlich bis zur Einführung nicht mehr möglich.
Im Verfahren KomSIS wird deshalb eine vereinfachte Flächenberechnung verwendet. Die Erfassung beruht auf einer Stationierung auf der Straßenachse und der Aufnahme aller Bauteile mit seitlichen Abständen. Aus diesen Maßen wird die Fläche für die Wertermittlung ausreichend genau berechnet.
Die Straßenachse in KomSIS entspricht annähernd dem Datenmodell von Open Street Map und kann daher leicht konvertiert werden.
Der Konverter nkf2osm wurde von User:WwwFrank entwickelt.
Beispiele
Ort | Datum | Bemerkungen |
---|---|---|
aus dem Kreis Herford | ||
Stadt Löhne | Juni 2007 | OSM API 0.4 |
Gemeinde Kirchlengern | Juli 2007 | OSM API 0.4 |
Stadt Bünde | Januar 2008 | OSM API 0.5 |
Gemeinde Rödinghausen | Januar 2008 | OSM API 0.5 |
Stadt Vlotho | Juli 2008 | OSM API 0.5 |
aus dem Kreis Lippe | ||
Stadt Lage | Februar 2008 | OSM API 0.5 |
Argumente
Die in den Kommunen vorhanden Straßendaten wurden zweckgebunden (z.B. für NKF) erfasst. Es ist i.d.R. nicht geplant, die Daten weitergehend kommerziell zu verwenden. Die Daten wurden unter Verwendung öffentlicher Mitteln erhoben, es spricht also nichts dagegen, den Teil der Daten, der dem OSM-Datenmodell entspricht, der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Für die Veröffentlichung sprechen folgende Argumente:
- kostenloser Stadtplan verfügbar, Pflege duch die Gemeinschaft.
- .....
manuelle Korrekturen
Die Daten bedürfen einiger Nacharbeiten. Im Einzelnen müssen folgende Mängel noch korrigiert werden:
Klassifikation
Die Straßen sind in KomSIS verschiedenen Klassen zugeordnet. Diese orientieren sich jedoch an fiskalischen Eigenschaften und werden je Kommune individuell festgelegt. Es wird versucht, diese Klassen in die Ziel-Klassen (k="highway" v=) "secondary", "residential" und "unclassified" zuzuordnen. Dies gelingt jedoch nicht vollständig. Die Klassifizierung muss manuell überarbeitet werden.
Wird in KomSIS als Material "Gras" oder "Schotter" gefunden, wird der Straßenabschnitt zum Track herab gestuft.
Attributierung
Eigenschaften wie Oneway, Bridge usw. fehlen und müssen noch nachgetragen werden.
Wenn Daten einer Kreisverwaltung konvertiert werden, kann loc_ref=K99 vom Konverter gesetzt werden.
Geometrie
Da die Daten hauptsächlich zum Zweck der Flächenermittlung erfasst wurden, beginnt eine seitlich abzweigende Straße immer am Rand der Fläche der durchlaufen Straße. Die Straßenachsen haben also keine Verbindung.
Da der Renderer die Straßen mindestens so breit darstellt, wie sie in der Örtlichkeit sind, fällt dies in der Kartendarstellung nicht auf. Die Lücke wird in den meisten Fällen vollständig überdeckt.
Der Fehler sollte trotzdem behoben werden um ein Routing mit diesen Daten zu ermöglichen.
Korrektur
Es es muss in Verlängerung des letzten Teilstücks (Segments) einer abzweigenden Straße (Way) ein neuer Punkt (Node) in die durchlaufende Straße eingefügt werden. Dieser neue Node ist mit dem letzten/ersten Node des Ways zu verbinden und dieses neue Segment ist dem Way in der richtigen Reihenfolge und Richtung hinzuzufügen.
Hier ein Typisches Beispiel:
KomSIS-Daten in JOSM: keine Verbindung.
Nach der manuellen Korrektur.
von der KomSIS-Fläche zum OSM-Way
Im Verfahren KomSIS werden eigentlich Flächen verwaltet:
Sie werden jedoch über Trassierung ermittelt:
Wenn man alle Punkte der Trasse importiert, liegen die Punkte zu dicht:
Der Konverter lässt daher überflüssige Punkte weg:
Die Lücken zwischen den Straßen müssen noch manuell geschlossen werden: