Namo/Gehwege
Gehweg
Gehwege werden als eigenständige Kanten erhoben und nicht an bereits bestehenden Kanten gepflegt, die bereits als "Straße oder Fahrbahn" klassifiziert sind. Gehwege, die bereits bestehende Kanten überschneiden, müssen mit einem Knoten/node verknüpft werden. Ob eine vollständige Verknüpfung erfolgt ist, kann mittels keepright.at überprüft werden. Die Modellierung der Gehwege soll der Realität entsprechen, deshalb kann der Kartenhindergrundlayer bing sat als Modellierungsvorgabe angewendet werden.
Key/Schlüssel | Value/Wert | Node/Knoten oder way/Kante |
---|---|---|
highway=* | footway | way/Kante |
footway=* | sidewalk | way/Kante |
Breite Gehweg
Die Breite des Gehweges wird bei allen für das Projekt relevanten „way“-Objekten genutzt. Wir unterschieden zwischen der schmalsten (width) und der durchschnittlichen Breite (width:average) auf einem Wegstück. Die durchschnittliche Breite ist ein neu für das Projekt entwickeltes Attribut.
Die Breite soll erfasst werden, um die Nutzbarkeit für bestimmte Nutzergruppen, z.B. Rollstuhlfahrer (benötigt eine Breite von mind. 90 cm) oder Rollatornutzer, zu überprüfen. Die Breite eines Gehweges kann durch Einbauten variieren. Die Breite des Gehweges wird vom inneren Bordsteinrand bis zu einer Einbaute vermessen. Einbauten können sein:
- Verteilerschränke von Energieversorgungs- und Telekommunikationsunternehmen
- Briefpostkästen
- Pfosten
- Stationäre Verkaufsflächen oder Werbetafeln vom Einzelhandel
- Mobile Verkaufsstände
- Verkehrsschilder
- Haltestellen
- Straßenlaternen
- Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
- Parkplatzmarkierungen
- Sitzmöglichkeiten
- Gemeinsame Geh- und Radwege
- Sonstiges
Key/Schlüssel | Value/Wert | Node/Knoten oder way/Kante |
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width=* | Wert in Metern angeben, z.B. 2.5 m (Zwischen dem Wert und der Einheit muss ein Leerzeichen eingegeben werden) | way/Kante |
width:average=* | Wert in Metern angeben, z.B. 4 m (Zwischen dem Wert und der Einheit muss ein Leerzeichen eingegeben werden) | way/Kante |
Art der Oberfläche
Die Art der Oberfläche des Gehweges soll erhoben werden. In namo - Mobil im Alter wird zwischen folgenden Oberflächen unterschieden:
- Kopfsteinpflaster
- Betonplatten
- Doppel-T-Pflastersteine
- Kies, Schotter
- Pflastersteine
- Sand
- Asphalt
Key/Schlüssel | Value/Wert | Node/Knoten oder way/Kante |
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surface=* | cobblestone (Kopfsteinpflaster), concrete:plates (Beton-Platten), paving_stone:double_t (Doppel-T-Pflasterseine), gravel (Kies, Schotter), paving_stones (Pflastersteine, Fußwegplatten), sand (Sand), asphalt (Asphalt) | way/Kante |
Ändert sich die Art der Oberfläche auf einem Gehwegabschnitt, dann ist der Gehwegabschnitt ab dem Punkt, wo sich die Oberflächenart ändert, zu trennen und auf der Karte zu markieren und wird ab dort, als eigenständiger Gehwegabschnitt erfasst.
Zustand der Oberfläche
Das Attribut „smoothness“ bietet neben den drei Werten „good“, „intermediate“, und „bad“ noch weitere Werte. Für die Zwecke in namo sind diese drei ausreichend. Daher wird sich bei der Datenaufnahme sowie –verarbeitung auf diese konzentriert.
- Gut (good) = ebenerdig, keine Schlaglöcher, keine hochstehenden oder fehlenden Platten
- Mittel (intermediate) = Unebenheiten, wie z.B. hochstehende Platten, die unter 3 cm liegen. Ab 3 cm gilt eine hochstehende Platte bereits als Stufe und stellt somit eine Stolpergefahr dar und wird somit als schlecht bewertet.
- Anmerkung: Kopfsteinpflaster wird nie als „gut“ klassifiziert!
- Schlecht (bad) = Schlaglöcher, hochstehende oder fehlende Platten, Bewältigung mit einem Rollator oder Rollstuhl nicht mehr möglich
Key/Schlüssel | Value/Wert | Node/Knoten oder way/Kante |
---|---|---|
smoothness=* | good, intermediate, bad | way/Kante |
Neigung/ Gefälle des Gehweges
Die steilste Neigung bzw. Gefälle wird erhoben. Ob Neigung bzw. Gefälle geht aus der Vektorrichtung der Kante hervor. Laut DIN 18040-1 Wege, Plätze, Zugänge darf die Längsneigung bzw. das Längsgefälle maximal 3 % betragen. Befindet sich auf einer Kante ein ebener Gehwegabschnitt und eine Neigung bzw. Gefälle, dann ist die Kante anschließend in bspw. zwei oder mehr Kanten aufzuteilen
Auf dem obigen Beispielbild wird ein Gehwegabschnitt abgebildet, der aus einer Kante besteht. Da sich in der Mitte des Gehwegabschnitts ein Neigung befindet, muss die Kante am Start und Ende der Neigung geteilt werden, sodass aus der ursprünglichen einen Kante, die den Gehwegabschnitt dargestellt hat nun von drei Kanten dargestellt wird.
Key/Schlüssel | Value/Wert | Node/Knoten oder way/Kante |
---|---|---|
incline=* | In %, z.B. 4% oder -4% (Anmerkung: Zwischen dem Wert und der Einheit wird kein Leerzeichen eingefügt)
Hinweis: Ist die Neigung mit der Wegerichtung dann bspw. 4% und ist die Neigung gegen die Wegerichtung dann bspw. -4%. Die Richtung wird durch die Digitalisierungsrichtung im OSM-Datensystem bestimmt. |
way/Kante |
Querneigung des Gehweges
Laut DIN 18318 soll die Querneigung bei Gehwegen für die Entwässerung notwendige Maß von 2,5 % nicht überschreiten, um die Notwendigkeit des Gegensteuerns für Rollstuhlfahrer zu vermeiden. Die Quer-Neigung wird mit incline:across beschrieben und wird neu definiert, da es im OSM-Standard nichts Vergleichbares gibt.
Key/Schlüssel | Value/Wert | Node/Knoten oder way/Kante |
---|---|---|
incline:across=* | In % (Anmerkung: Zwischen dem Wert und der Einheit wird kein Leerzeichen eingefügt) | way/Kante |
Beleuchtung des Gehweges
Für Aussagen über die Beleuchtung von Fußwegen benutzen wir das Attribut „lit“. Wir erweitern „lit“ mit dem Wert „opposite“, da es Fußwege gibt, die durch gegenüber liegende Laternen beleuchtet werden und folglich etwas schlechter ausgeleuchtet sind.
Key/Schlüssel | Value/Wert | Node/Knoten oder way/Kante |
---|---|---|
lit=* | yes, no oder opposite | way/Kante |
Fahrradwege auf Gehwegen
Ein Fahrradweg wird lediglich erhoben, wenn dieser sich auf einem Gehweg befindet. Bei der Erhebung wird berücksichtigt, ob beim Fahrradweg und Gehweg eine gemeinsame Nutzung des Weges vorliegt oder ob der Fahrradweg separat vom Gehweg verläuft.
Anmerkung: Eine Radwegmarkierung muss nicht immer durch einen weißen Streifen dargestellt sein, sondern kann auch durch eine andere Oberflächenbeschaffenheit des Gehwegs markiert sein.
Key/Schlüssel | Value/Wert | Node/Knoten oder way/Kante |
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cycleway:right oder left=* | lane (Anmerkung: Ob sich der Fahrradweg rechts oder links auf dem Gehweg befindet hängt von der Ausrichtung der Vektorrichtung ab) | way/Kante |
bicycle=* | designated (Für diesen Transporttyp vorgesehener Weg - Beschilderung muss vorhanden sein) | way/Kante |
segregated=* | yes oder no | way/Kante |
Relationen
Um Gehwegen und Straßenquerungen relevante Informationen der dazugehörigen Straße, wie z.B. Straßennamen, Straßentyp oder Geschwindigkeitsbegrenzunge zuzuordnen verwenden wir das Relationsschema street.
Key/Schlüssel | Value/Wert | Kommentar |
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type | street | Damit wird festgelegt, dass diese Relation zum Typ street gehört. |
name | * | Hier wird der Name der Straße angegeben. |
Zuweisung der Rolle:
- street = Die Kante, die auf die Straße referenziert erhält die Rolle street
- sidewalk = Die Kante, die auf den Gehweg referenziert erhält die Rolle sidewalk
- crossing = Die Kante, die auf eine Überquerung referenziert erhält die Rolle crossing