User:Tirkon/Miniplanet
Der OSM Miniplanet
Schon mehrfach wurde im Forum und in der Mailinglist über das Problem der Linienbündel nachgedacht, für dessen Lösung schon mehrere Ansätze präsentiert wurden. Das Problem dabei ist, dass man diese nicht zu Ende denken kann, ohne sie auszuprobieren. Auch das ÖPNV Schema war ein Problem, zu dessen Lösung das notwendige Reißbrett fehlte. Letztendlich hat es seine Existenz einem Workshop zu verdanken, bei dem man sich live traf. Nun sind solche Treffen für eine verstreute Community schwierig. Um solche komplexen Themen wie das ÖPNV-Schema oder das Linienbündel effektiver bearbeiten zu können, habe ich mir Gedanken gemacht, wie man ohne solche Treffen auskommt.
Bei jedem anderen freien Software Projekt, bei der Wikipedia oder sonstwo ist es kein Problem, allein oder gemeinsam am lebenden Objekt rumzuprobieren, sich gegenseitig etwas am lebenden Objekt zu zeigen. allein oder gemeinsam an einer Baustelle zu arbeiten. Aber bei OSM geht das nicht. Jeder Handgriff muss nahezu von Anbeginn perfekt sein und sofort sitzen. Fehler sind problematisch. Und bei komplexen Projekten kann man einfach nicht absehen, ob sie so wie gedacht durchführbar sind oder nicht. Es muss ein Try und Error und Alpha- und Betaversionen geben können. Und das geht bei OSM nicht und ist genau das, was uns fehlt: eine Spielwiese.
Weil aber niemand solch eine Spielwiese hat, kann er auch nicht dediziert zu Deinem Vorschlag Stellung nehmen. Er hat kein Mittel, um Dein Konzept zu prüfen. Er kann nicht einfach an die Original OSM Karte gehen und dort rumprobieren und das Ergebnis ansehen. Nein, er muss das Alles im Kopf tun. Zudem ist so ein Problem auch zu komplex, als dass nur einer allein es prüfen könnte. Daher ist sinnvoll, wenn man eine gemeinsame Spielwiese für ein Projekt hat. Z.B. zeigt der eine ein Problem, der andere eine Lösung, der dritte eine andere und der vierte findet einen Weg, beide zu vereinen und der optimale Weg für ein Teilproblem ist gefunden. Die gefundenen Teilösungen packt man zur Seite, So entsteht nach und nach ein Lösungskonzept. Geanuso funktioniert es in jedem freien Softwareprojekt oder bei der Wikipedia.
Man braucht also eine Spielwiese, die genau so funktioniert, wie OSM selbst, auf der man gefahrlos probieren kann: zum Lernen, zum Ausprobieren, zum Zeigen und zum gemeinsamen Arbeiten. Am Einfachsten wäre es natürlich, wenn man hierzu einen Bereich der Original OSM Karte an einem abgeschiedenen Ende dieser Welt reservieren könnte. Aber im Laufe der Entwicklung von OSM könnte es auch dort etwas zu mappen geben. Man kann die Erde also nicht zu diesem Zweck nutzen und muss auf einen anderen Planeten ausweichen. Darum nenne ich die Spielwiese nun einfach Miniplanet.
Man braucht zunächst einmal einen OSM- Mini Planeten, der genau so funktioniert, wie OSM selbst und der daher auch von allen gängigen Anwendungen z.B.Renderern (Mapnik, Osmarender, ÖPNV-Karte), Editoren und Analysewerkzeugen bedient wird. Das wäre also die Minimalkonfiguration. Später können weitere Features addiert werden. So sollte möglich sein, sich einen Exclusivbereich zu reservieren, damit Beispiele gezeigt werden können, an denen kein Anderer "rumpfuschen" kann. Denn dieser Gefahr sind alle Beispiele ausgesetzt, die man in der Original Datenbank verlinkt. Gerade das Feature, das man zeigen wollte, ist fremdeditiert worden. Man kann als "Administrator" eines reservierten Bereiches anderen Usern, die am gleichen Problem mitarbeiten, Bearbeitungsrecht geben. Schön wäre es zudem, wenn man Mapnik und Osmarender hier triggern könnte, um schnell voranzukommen. Runterladen ist auch aus diesen geschützten Bereichen möglich.
Ich bin mir sicher, dass solch ein Werkzeug auch in vielen anderen Fällen als effektives Kommunikationsmittel dienen und Probleme verdeutlichen kann. Auch für Schulungen und Demonstrationen vor Publikum wäre der Miniplanet nützlich. Anfänger könnten Gehversuche machen. Illustrierende Beispiele für komplexe Themen im Wiki könnten hier vorgehalten werden, so zum Beispiel für das Oxomoa Schema.
Mit diesem Werkzeug hätte man die Spielwiese und die private Baustelle, wie sie jeder Benutzer auf Wikipedia sein Eigen nennt, an der man allein oder in Zusammenarbeit mit Anderen Dinge vorbereiten und ausprobieren kann. Viele Dinge wären auf Wikipedia nicht so weit fortgeschritten, wenn nicht jeder die Möglichkeit hätte, abgeschottet auf seinen Userseiten zu probieren, Auf dem Miniplaneten Dinge auszuprobieren, kann helfen Lösungen zu finden, denn ein Bild sagt eben mehr, als tausend Worte. Beispielsweise zur Bearbeitung eines komplexen Themas, wie den Linienbündeln, kann man nun einen Ausschnitt der Originalkarte in den Miniplaneten kopieren und beginnt, Teile davon, nach einem erarbeiteten Konzept zu taggen. Hierbei wird sich zeigen, ob das Konzept Alles meistert und ob es auch in der Lage ist, einen Übergang zu den Straßen zu meistern, die nicht als Linienbündel getaggt sind. Man kann auch schon ein erstes Mal den Renderer drüber laufen lassen. Hier wäre auch der Raum, um Beispiele für Feature-Requests für die Renderer abzulegen, anhand denen man das Funktionieren dieser neuen Features überprüfen kann.
Fazit: Von den ersten Gehversuchen des Anfängers bis hin zur gemeinsamen Arbeit an komplexen Problemen wie Linienbündeln und der Unterstützung von Feature-Requests für Renderer wäre der Miniplanet ein äußerst hilfreiches Werkzeug und der Fortentwicklung von OSM sehr dienlich. Ich hoffe daher, dass es bald möglich ist, dieses Werkzeug auf einem der OSM Server zu installieren.