DE:Why can't I delete this trail?

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Diese Seite ist eine kurze Einführung in die Richtlinien von OSM bezüglich Wegen aller Art. Sie soll helfen, Dein Problem so schnell wie möglich und mit einem Minimum an Frustration zu lösen, und dabei häufige Fallstricke zu vermeiden. Wenn diese Punkte auf Dich zutriffen, bist Du hier richtig:

  1. Du verwaltest ein öffentlich zugängliches Grundstück, oder bist als Bürger an einem solchen interessiert
  2. Du bist relativ neu im Bearbeiten von OpenStreetMap
  3. Es gibt einen Weg auf OpenStreetMap, von dem Du denkst, dass er nicht darauf sein sollte, entweder um die Natur vor Menschen zu schützen, oder um Menschen vor der Natur zu schützen, oder beides.

Wenn Dich jemand hierher geschickt hat, hast Du wahrscheinlich einen Weg identifiziert, von dem Du denkst, dass er nicht auf der Karte sein sollte. Wahrscheinlich erscheint er nicht auf offiziellen Karten des Gebiets. Es könnte ein Trampelpfad sein, der vom Grundstücksverwalter nicht vorgesehen ist. Vielleicht war es ein offizieller Weg, der stillgelegt wurde. Oder vielleicht existiert er nur auf der Karte, ohne Spur im wirklichen Leben. Wir werden all diese Fälle in diesem Artikel behandeln.

Um das Problem mit dem Weg anzugehen, hast Du vielleicht eine Kartennotiz hinterlassen, in der Du darum bittest, einen Weg zu löschen. Oder Du hast ein neues OSM-Konto erstellt und den Weg selbst gelöscht. Obwohl die vollständige Löschung Dir vielleicht die beste Option erscheinen mag, gibt es bessere Lösungen, die Daten erhalten und gleichzeitig die unberechtigte Nutzung des Weges unterbinden.

Was sind Gründe, ALLE Wege in der Datenbank zu haben?

Zunächst einmal ist das, was OpenStreetMap ist: eine Datenbank. Wir versuchen, alles, was in der Realität existiert, darzustellen. Je besser wir beschreiben, was es ist, desto besser können Drittanbieter wie AllTrails, Outdooractive, Komoot, Gaia, Garmin und andere, deren Karten Dich vielleicht hierher geführt haben, mit diesen Informationen geeignete Produkte wie Wanderkarten erstellen. Das Ziel ist es, den Weg so detailliert wie möglich zu beschreiben, wenn er existiert (siehe den Abschnitt unten, wie man den Weg kennzeichnet).

Ein Beispiel dafür, dass alle (und nicht nur "erlaubte") Wege kartiert werden sollten, sind Notfalleinsätze (Rettungsdienst, THW, Bergrettung, ...), bei denen das Wissen um Wege, auf denen sich eine hilfsbedürftige Person befinden könnte, essentiell ist.

Außerdem kartieren viele Benutzer Wege aus Luftbildern. Wenn ein auf Luftbildern sichtbarer Weg gelöscht wird, weil es ein Privatweg ist, wird wahrscheinlich ein anderer Mapper kommen und den fehlenden Weg wieder vom Luftbild hinzufügen. Hätte man den Weg stattdesen als Privatweg gekennzeichnet, wäre diese Information erhalten geblieben.

Warum treffe ich auf Widerstand?

Als Grundstücksverwalter oder Ortskundiger bist Du vielleicht überrascht, wenn Deine Wegelöschungen auf Rückfragen, Skepsis oder andere Formen von Gegenwind treffen. Dies ist oft proportional zum Umfang der Löschung: Wer einen 30-Meter-Trampelpfad entfernt, wird vielleicht gar nicht auffallen, aber wer ein ganzes Wegenetz aus einem Naturpark ohne Erklärung löscht, wird Stirnrunzeln verursachen. Häufige Reibungspunkte zwischen Grundstücksverwaltern und der OSM-Community sind:

Mangel an Transparenz

OSM ist eine gemeinschaftliche Anstrengung, und die Community will verstehen, wer Änderungen vornimmt und warum, insbesondere wenn Daten gelöscht werden. Am wichtigsten ist es, einen angemessen detaillierten Änderungssatzkommentar zu schreiben, ein paar Sätze lang, der erklärt, woher Du weißt, dass die Daten gelöscht werden sollten, anstatt einer anderen Alternative. Das "Quelle"-Feld im OSM-Editor ist ein guter Ort, um auf offizielle Karten, Bekanntmachungen, Fotografien usw. zu verlinken und so Deine Bearbeitungen zu untermauern. Eine kurze Beschreibung in Deinem OSM-Profil, wer Du bist und welche Verbindungen Du mit dem Land hast, das Du bearbeitest, wird ebenfalls viel bewirken. Wenn andere Mapper Fragen zu Deinen Beiträgen haben, solltest Du sie geduldig beantworten. Rückfragen sind ein wichtiger Qualitätskontrollmechanismus in OpenStreetMap.

OSM ist eine Karte von dem, was ist - nicht von dem, was sein sollte

Eines der grundlegenden Prinzipien von OSM ist die "on the ground"-Regel. In Fällen, in denen die Kartierung umstritten ist, wird der Konflikt zugunsten der tatsächlichen Situation vor Ort gelöst. Das bedeutet, dass selbst ein gefährlicher oder illegaler Weg auf der OSM-Karte bleiben sollte, wenn er für eine durchschnittliche Person bei einem Ortsbesuch als Weg erkennbar ist. Das bedeutet nicht, dass wir solche Wege als gleichwertig zu autorisierten Wegen ansehen. Vielmehr haben wir Methoden, um Wege, deren Benutzung gefährlich oder rechtswidrig ist, als solche zu kennzeichnen. Apps, die OSM-Kartendaten verwenden - wie AllTrails, Outdooractive, Komoot, Gaia, oder Garmin - müssen auf der Grundlage dieser Attribute sinnvolle Enscheidungen für die Darstellung treffen.

Löschung kann Zusammenarbeit behindern

Wenn ein Weg deutlich am Boden oder auf Luftbildern sichtbar ist oder eine beliebte Route darstellt, wird mit seiner Löschung auch die Basis weiterer Kommunikation entfernt. Das Löschen eines solchen Weges macht es wahrscheinlich, dass ein zukünftiger Mapper glaubt, der Weg fehle versehentlich auf der Karte, und ihn daraufhin neu einfügt. Durch die Verwendung von Zugangs- und Lebenszyklus-Tags anstelle einer Löschung kannst Du zukünftigen Mappern mitteilen, dass der Weg von jemandem, der mit dem Gebiet vertraut ist, überprüft wurde und dass er aus gutem Grund so kartiert ist, wie er ist.

Grundbesitz ist nicht Datenhoheit

Einige Grundbesitzer oder Verwalter verhalten sich so, als ob ihre Verfügungsgewalt über das Land ihnen automatisch auch das Recht gäbe, zu bestimmen, was in der Karte über dieses Land erscheint. Die OSM-Community schätzt zwar lokales Expertenwissen, aber der Grundbesitzer oder Verwalter hat nicht das letzte Wort, insbesondere dann nicht, wenn es einen Konflikt mit Richtlinien wie der "on the ground"-Regel gibt.

Was soll ich stattdessen tun?

Anstatt diese Wege zu löschen, ist es in OSM üblich, verschiedene Tags zu verwenden, um die Merkmale der Wege zu beschreiben, wie zum Beispiel:

  • access=* - beschreibt, wer das Objekt nutzen darf
  • informal=* - gibt an, ob der Weg offiziell eingerichtet oder eher nur getrampelt ist
  • trail_visibility=* - zur Erfassung der Sichtbarkeit eines Wegs
  • operator:type=* - gibt an, welcher Art der Betreiber des Wegs oder der Einrichtung ist
  • ownership=* - gibt an, welcher Art von Organisation das Land bzw. der Weg gehört
  • sac_scale=* - beschreibt die Schwierigkeit eines Wanderwegs

Wann ist eine Löschung wirklich sinnvoll?

Manchmal werden Wege in OSM eingezeichnet, die tatsächlich nicht existieren. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Wege, die völlig erfunden sind, und von denen weder vor Ort noch in den verschiedenen verfügbaren Luftbildern noch in anderer Dokumentation etwas zu sehen ist, können gelöscht werden.

Wie wird es auf AllTrails/Komoot/Gaia/OSM aussehen?

Es ist wichtig, zu verstehen, dass OSM in erster Linie eine Datenbank ist und verschiedene Kartenanbieter OSM-Daten unterschiedlich darstellen. Der beste Weg, Kartenanbietern zu helfen, gute Entscheidungen darüber zu treffen, was auf einer Karte angezeigt wird und wie, ist eine genaue Kennzeichnung, insbesondere das access=*-Tag. Wenn ein Weg zum Beispiel mit access=private als Privatweg markiert ist, weist dies die Kartenanbieter an, diese Wege auf der Karte weniger prominent darzustellen oder ganz zu unterdrücken, und Routing-Anwendungen werden niemanden über einen solchen Weg schicken. Beachte aber, dass Änderungen in den OSM-Daten nicht unbedingt sofort von einer Dritt-Plattform übernommen werden – auf den Aktualisierungszyklus dieser Anbieter hat OpenStreetMap keinen Einfluss.

Wie lange wird das dauern?

Die Zeit, die OSM-basierte Anwendungen benötigen, um ihre Karten zu aktualisieren, variiert stark. Einige aktualisieren fast sofort, andere können Monate brauchen.

Was ist, wenn ich Euch ignoriere und den Weg trotzdem lösche? Warum sollte ich auf Euch hören?

Die OSM-Community heißt neue Benutzer mit offenen Armen willkommen. Wenn ein Erstbearbeiter etwas löscht, was nicht hätte gelöscht werden sollen, wird man meistens von Unwissenheit oder einem Fehler ausgehen und nicht von böser Absicht. Der Bearbeiter wird wahrscheinlich auf diese Seite verwiesen, um sich zu informieren und den Schaden zu reparieren. Wenn jedoch die Erklärungsversuche der Community ignoriert und die Löschungen wiederholt werden, läuft die Person, die die Bearbeitungen vornimmt, Gefahr, mit Vandalen in einen Topf geworfen zu werden. Die Bearbeitungen werden dann rückgängig gemacht und das Benutzerkonto gesperrt. Solche unerwünschten Löschungen würden auch gegen die Nutzungsbedingungen von OSM verstoßen, und wenn sie fortgesetzt werden, können sie die Grundlage für rechtliche Schritte bilden, da viele Länder Gesetze gegen Computervandalismus oder unrechtmäßige Manipulation von Datenbanken haben.

Initiativen zur Kartierung von Wegen

  • Seit 2021 gibt es in den Vereinigten Staaten eine Bewegung, um Grundstücksverwalter stärker in das Mapping der Daten, die ihr Land beschreiben, einzubeziehen. Eine umfassende Zusammenfassung dieser Bemühungen und der daraus resultierenden Entscheidungen findest Du unter United States Trail Access Project.

Siehe auch